Beantwortung der einfachen Anfrage „Personal im allfälligen Agro Food Innovation Park“ von Andreas Elliker

An der Gemeinderatssitzung vom 9. Dezember 2015 reichte Andreas Elliker eine Einfache Anfrage an den Stadtrat nach Art. 45 des Geschäftsreglements für den Gemeinderat ein.

Der Stadtrat beantwortet die Einfache Anfrage wie folgt:
Als Grundlage für die Beantwortung der Einfachen Anfrage dient die stadträtliche Botschaft zum Kreditbegehren von 1,2 Mio. Franken als Anteil der Stadt Frauenfeld an die Finanzierung einer dreijährigen Pilotphase für das Projekt „Agro Food Innovation Park vom 8. September 2015. Bezüglich der Organisation ist darin auf Seite 10 festgehalten: „Als rechtliche Trägerschaft des Agro Food Innovation Parks sollen die Stadt Frauenfeld und der Kanton Thurgau und allenfalls weitere Partner für die Pilotphase einen Verein gründen, dessen Vorstand für den Auftrag die strategischen Vorgaben setzt, deren Einhaltung überwacht (Controlling und Qualitätssicherung) und Verträge abschliesst. Für die operative Umsetzung (inkl. Marken- und Imageaufbau, Kommunikation, Fundraising usw.) soll eine Geschäftsstelle mit den drei Bereichen „Netzwerke, Kooperationen und Services“, „Projekte und Bildung“ sowie „Immobilien und Infrastruktur“ geschaffen werden. Dafür vorgesehen sind insgesamt 350 Stellenprozente. Die Organisation wird nach dem Start Anfang 2016 kontinuierlich auf die maximalen 3,5 Stellen hochgefahren.

Auf Grund des Behördenreferendums liegt bis zur Volksabstimmung seitens Stadt Frauenfeld keine Rechtsgrundlage vor, um den genannten Verein zu gründen. Erst nach Vorliegen des allfällig positiven Entscheides der Stimmbevölkerung können Entscheide bezüglich Struktur und personeller Besetzung gefällt werden. Erst dann wird eine neue Trägerschaft für das Projekt Agro Food Innovation Park eingesetzt. Dabei werden der Kanton Thurgau und die Stadt Frauenfeld die Führung des Projektes behalten.

Wer übernimmt voraussichtlich die Geschäftsführung des möglichen Innovationsparks?
Die neue Trägerschaft, geleitet von Kanton Thurgau und Stadt Frauenfeld, wird die Stelle für die Geschäftsführung öffentlich ausschreiben.

Was für eine Aufgabe übernimmt Meiert J. Grootes?
Die Stadt Frauenfeld und der Kanton Thurgau werden als gemeinsame Trägerschaft im Ver¬ein die Vereinsgremien besetzen. Ob und welche Rolle die bisher involvierten Mitglieder der Projekt- und Steuerungsgruppe in der künftigen Struktur spielen werden, ist zur Zeit offen.
Zurzeit ist Meiert J. Grootes als Projektleiter engagiert. Seine Rolle in der Pilotphase ist offen.

Was für eine Aufgabe übernimmt die VERIPAN AG im Park?
Meiert J. Grootes ist Geschäftsführer der VERIPAN AG. Die VERIPAN AG mit Sitz in Matzingen ist seit 24 Jahren im Bereich Konzeption und Entwicklung innovativer Lebensmittelprodukte für die internationale Nahrungsmittelindustrie tätig. Sie entwickelt neue Produkte, neue Rezepturen und neue Technologien für die Ernährungswirtschaft.
Die zeitlich befristete Projektleitung des Agro Food Innovation Parks wurde an Meiert J. Grootes übertragen und zwar als Mandatsauftrag an die VERIPAN AG. Die Unternehmung bietet Projektleiter Grootes in seiner Aufgabe als Projektleiter auch den nötigen administrativen Background und das Know-how im Bereich der Kommunikation. Für die Veripan AG ist im Innovationspark keine Aufgabe vorgesehen.

Was für eine Dienstleistung möchte der Park von der VERIPAN AG beziehen?
Bislang beanspruchte das Projekt die Leitungsfunktion von Meiert J. Grootes und gewisse administrative und kommunikative Unterstützungsarbeiten der VERIPAN AG. Aus heutiger Sicht wird die VERIPAN AG keine Aufgabe im Park übernehmen.

Wieso ist die Geschäftsstelle im Moment beim Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft (KNEW) in Weinfelden?
Das Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft wurde von den drei Thurgauer Wirtschafts¬verbänden und dem Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Thurgau ins Leben gerufen. Die physische Ansiedlung des KNEW erfolgte bei der Gründung im Jahr 2011 aus Infrastruk-turüberlegungen beim Thurgauer Gewerbeverband in Weinfelden. Das Kompetenznetzwerk konnte beim Gewerbeverband ein Büro beziehen und kann von dessen Infrastrukturen profitieren.
Gleichzeitig ist das Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft aber auch die Ideengrundlage für das Projekt des Agro Food Innovation Parks. Die Ziele von AFIP sind eine Weiterentwick¬lung der Inhalte des Kompetenznetzwerks Ernährungswirtschaft. Aus diesem Grund ist es naheliegend, dass der Geschäftsführer Frank Burose das Projekt AFIP als Geschäftsstellenleiter sehr nah begleitet und mitprägt. Sollte die Pilotphase von Agro Food Innovation Park auf Grund des Frauenfelder Volksentscheides initiiert werden können, so wird dem KNEW voraussichtlich weiterhin eine Rolle in der Weiterentwicklung von AFIP zufallen. Die konkre¬ten Aufgaben des Kompetenznetzwerks Ernährungswirtschaft im AFIP werden im Rahmen des Projektes definiert.

In was für einem Umfang, in den letzten drei Jahren, hat die Firma VERIPAN AG Auf-träge von der Stadt Frauenfeld erhalten?
Der Projektleiter Meiert J. Grootes startete mit seiner Aufgabe im Dezember 2014. Zuvor wurden keine Aufträge an die VERIPAN AG vergeben.
Ab Dezember 2014 bis Ende 2015 wurden Herr Grootes bzw. die VERIPAN AG seitens Kanton und Stadt mit der Projektleitung des Innovationsparkprojektes und deren administrativen und kommunikativen Unterstützung beauftragt. Die Stadt Frauenfeld selber hat keine weiteren Aufträge an die Firma VERIPAN AG erteilt.
Der Auftragserteilung zur Projektleitung durch Meiert J. Grootes liegt eine Leistungsvereinbarung mit definierten Aufgaben und einer Pauschalentschädigung von monatlich 5‘000 Franken (exkl. MWST und Spesen) zugrunde. Die Leistungsvereinbarung besteht zwischen Kanton Thurgau und Stadt Frauenfeld einerseits und der VERIPAN AG, vertreten durch CEO Meiert J. Grootes, anderseits.

Die Aufgaben für den Projektleiter Meiert J. Grootes sind in der Leistungsvereinbarung festgehalten:
· Leitung der Projektgruppe
· Erarbeitung der nötigen Grundlagen für eine allfällige Initiierung des Agro Food Innovation Parks
· Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und weiteren potenziellen Partnern
· Gewinnung von Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft für eine potenzielle Realisierung des Projektes
Die Stadt Frauenfeld hat sich für die Projektleitung und deren Administrationsunterstützung durch die VERIPAN AG in folgendem Umfang beteiligt:
Projektleitung: 32‘500 Franken, Dezember 2014 bis Ende 2015
Projektassistenz: 16‘500 Franken, für 2015
Die MWST und allfällige Spesen sind in diesen Zahlungen nicht enthalten.
Die Stadt Frauenfeld hat sich 2015 an den Spesen von Meiert J. Grootes mit 7‘172.45 Franken beteiligt. Die Stadt Frauenfeld kam jeweils für die Hälfte der Kosten auf. Der Kanton Thurgau übernahm die anderen 50% der Kosten.

Frauenfeld, 16. Februar 2016

 

Hier als pdf Dokument AFIP_Einfache Anfrage_Andreas_Elliker_Dez15_def