Medienmitteilung: Mit dem Agro Food Innovation Park wollen die Stadt Frauenfeld und der Kanton Thurgau für die einheimische Land- und Ernährungswirtschaft einen Mehrwert durch Vernetzung und Wissenstransfer schaffen. Davon würden auch verwandte und weitere Branchen profitieren. Am 10. April werden die Frauenfelderinnen und Frauenfelder über den Kredit über 1,2 Mio. Franken für die dreijährige Pilotphase abstimmen.

19. Februar 2016 AA 052 724 52 18 kommunikation@stadtfrauenfeld.ch

svf. Die vom Stadtrat verabschiedete Abstimmungsbotschaft zum Agro Food Innovation Park AFIP wurde am Freitagmorgen in symbolträchtigen Räumlichkeiten vorgestellt – im Dachgeschoss des P&R-Gebäudes am Bahnhof SBB, dort, wo in der Startphase die Geschäftsstelle des AFIP untergebracht wäre. Stadtpräsident Anders Stokholm sprach im Namen des Stadtrates im Beisein von Heinz Egli (Amtsleiter Stadtentwicklung und Standortförderung) und Standortförderer Daniel Bauer von einem Projekt mit Weitsicht, das ein wirtschaftlicher Leuchtturm mit Ausstrahlungskraft weit über den Thurgau hinaus werden kann.

Ideale Ausgangslage

In Zusammenarbeit mit Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft beabsichtigen der Kanton und die Stadt, in Frauenfeld einen Innovationspark für Land- und Ernährungswirtschaft zu initiieren. Denn die Land- und Ernährungswirtschaft ist im Thurgau traditionell sehr stark verankert. Viele Klein- und Mittelbetriebe, aber auch Grossunternehmungen, produzieren vor Ort und bieten Tausende von Arbeitsplätzen an. Entsprechend gross ist das Potenzial.

Wirtschaft und Wissenschaft ziehen mit

In der Projektierungsphase für den AFIP zeigte sich seitens der Wirtschaft ein grosses Interesse an der Vernetzung mit Institutionen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung. Gleichzeitig wünscht sich die Wissenschaft einen effizienten Zugang zur Realwirtschaft – und hier hakt der AFIP ein: Es geht um die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft, den Know-How-Transfer und die Entwicklung von Innovationen. Neue Produkte und neue Prozesse erhöhen die Wertschöpfung; attraktive Arbeitsplätze entstehen. Davon sollen auch verwandte und weitere Branchen profitieren.

Eine einmalige Chance eröffnet sich in der Zusammenarbeit mit der ETH Zürich. Die Hochschule wird in Frauenfeld bei Initiierung des Projektes vor Ort mitarbeiten und Forschungsprojekte in Kooperation mit Unternehmen betreuen. 2

Bestehende Liegenschaften umnutzen

Es ist geplant, die Forschungseinrichtungen und Arbeitsplätze im Rahmen des AFIP in bestehen-den Liegenschaften unter zu bringen, vorab auf innerstädtischen Arealen der Armee entlang der Murg, die in den nächsten Jahren umgenutzt werden können. Denn sobald die Armee die er-weiterte Kaserne Auenfeld beziehen kann, wird sie sich aus dem Stadtzentrum zurückziehen. Das Potenzial dabei ist gross, weshalb auf den frei werdenden Flächen neben Arbeitsplätzen und Forschungseinrichtungen auch Wohnungen, Gastronomiebetriebe und anderes entstehen können. Für Projekte, Start-Ups und Innovationen von Unternehmen sind private Investoren bereits heute bereit, zusätzliche Investitionen zu tätigen.

Dreijährige Pilotphase

Bei einer Annahme der Vorlage wird die Stadt Frauenfeld zusammen mit dem Kanton Thurgau in die dreijährige Pilotphase für den Aufbau des AFIP investieren. Das AFIP-Projekt bietet die Chance, den Wirtschaftsstandort Thurgau weiter zu stärken. Der AFIP hat das Potenzial, ein wirtschaftlicher Leuchtturm zu werden – mit Ausstrahlungskraft weit über den Thurgau hinaus. Zudem eröffnet die Zusammenarbeit mit Hochschulen, insbesondere der ETH, gerade im Bildungsbereich Möglichkeiten, die für die Stadt Frauenfeld und den Kanton Thurgau einmalig sind.

Um allfälligen Unsicherheiten in der Projektentwicklung bestmöglich begegnen zu können, liegt die Projektsteuerung in der Zuständigkeit des Regierungsrats und des Stadtrats. Nach der drei-jährigen Startphase sollen Wirtschaft und Wissenschaft das Projekt langfristig weitgehend selber tragen können. Sollte sich wider Erwarten erweisen, dass der AFIP den Nutzen für Wirtschaft und Wissenschaft nicht erfüllt, wird das Projekt beendet.

Kosten und Finanzierung

Die Kosten für Planung und Betrieb der dreijährigen Pilotphase sind mit 4,85 Mio. Franken budgetiert. Von den budgetierten Kosten haben der Kanton Thurgau 2,55 Mio. Franken und die Stadt Frauenfeld 1,2 Mio. Franken zu tragen. Der Grosse Rat stimmte dem Kantonsbeitrag mit 76 zu 29 Stimmen zu, der Gemeinderat Frauenfeld dem Kredit mit 19 zu 17 Stimmen, bei einer Enthaltung. Nun haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das letzte Wort.

Von den 1,2 Mio. Franken als Anteil der Stadt werden 490‘000 Franken für den Wettbewerb zur Arealentwicklung zwischen Bahnhof und Autobahn aufgewendet. Diese Arealentwicklung wird in jedem Fall erfolgen, auch wenn der AFIP nicht zu Stande kommt. Aus diesem Grund beläuft sich der Betrag für den Aufbau des Innovationsparks seitens der Stadt auf 710‘000 Franken.

Die Abstimmungsbotschaft finden Sie hier als pdf-Download (2016 Agro Food Innovation Park schafft Mehrwert durch Vernetzung) oder auf der Webseite der Stadt Frauenfeld  .