Gemeinderat Frauenfeld und Kantonsparlament Thurgau sagen JA zum «Agro Food Innovation Park»

Um den «Agro Food Innovation Park» mit einer Pilotphase zu starten, wurden dem Grossen Rat des Kantons Thurgau und dem Gemeinderat der Stadt Frauenfeld je eine Botschaft zum Kreditbegehren für die Finanzierung einer dreijährigen Pilotphase 2016 – 2018 unterbreitet.
Am 02. Dezember 2015 hat der Grosse Rat des Kantons Thurgau die ihm vorgelegte Botschaft für einen Objektkredit an die Finanzierung der dreijährigen Pilotphase beraten und das Kreditbegehren mit 76:29 Stimmen gutgeheissen. Damit wurde die zweite «Hürde» zum offiziellen Start der Pilotphase des «Agro Food Innovation Parks» in Frauenfeld genommen. Denn am 21. Oktober 2015 hatte bereits der Gemeinderat der Stadt Frauenfeld dem Kreditbegehren über den Anteil der Stadt Frauenfeld zugestimmt. Jedoch wurde daraufhin das sogenannte Behördenreferendum ergriffen. Somit steht dieser Beschluss unter dem Vorbehalt, dass auch die Stimmberechtigten der Stadt Frauenfeld das Kreditbegehren an der Urne befürworten. Die Volksabstimmung soll nun am 10.April 2016 stattfinden.

Arealentwicklung im Herzen Frauenfelds

Der Agro Food Innovation Park ist sowohl für die Stadt Frauenfeld, den Kanton Thurgau und auch für die Schweiz eine grosse Chance. Durch die sukzessive frei werdenden Arealen der Armee an zentraler Lage mit bester Erschliessung (Bahn, Nähe zum Flughafen, Autobahn) entsteht ein zusammenhängendes Gebiet, das für einen besonderen Zweck genutzt werden soll und mitten in der Nordostschweiz zwischen St.Gallen und Schaffhausen, zwischen Kreuzlingen-Konstanz und Zürich gelegen ist. Statt es der zufälligen Entwicklung zu überlassen, wird mit der thematischen Ausrichtung auf die Land- und Ernährungswirtschaft die Chance genutzt, auf diesen Arealen einen Leuchtturm zu schaffen, der einerseits zu den traditionellen Stärken des Kantons Thurgau und der gesamten Nordostschweiz passt und andererseits eine zukunftsgerichtete Thematik zum Inhalt hat.

Umsetzungskonzept für Pilotphase aufgesetzt

Neben einem intensiven Austausch mit Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Land- und Ernährungswirtschaft organisierte die Projektgruppe im Jahr 2015 bereits eine Vielzahl von Aktivitäten mit namhaften Teilnehmern aus der Wirtschaft und Wissenschaft: einen Innovations-Workshop, Business Lunches und eine Reise ins Silicon Valley. Interessante Berichte über diese Aktivitäten und andere News finden Sie unter Veranstaltungen. Ziel dieser Aktivitäten war und ist, Bedürfnisse aus der Praxis abzuholen, um diese in das Umsetzungskonzept des Agro Food Innovation Parks einfliessen zu lassen. Erklärtes Ziel ist es, mit allen potentiellen Partnern zu sprechen und die Zusammenarbeitspotentiale auszuloten.

Beantragung einer dreijährigen Pilotphase

Früher als geplant hat die Projektgruppe beim Kanton Thurgau und der Stadt Frauenfeld im September 2015 den Antrag für eine dreijährige Pilotphase eingereicht. Zur Finanzierung dieser Phase beantragten der Regierungsrat des Kantons Thurgau und der Stadtrat der Stadt Frauenfeld ihren Parlamenten für die Jahre 2016 bis 2018 Kreditbegehren von insgesamt 2,55 Mio. (Kanton) bzw. 1,2 Mio. Franken (Stadt). Im Kreditbegehren an die Stadt Frauenfeld ist ein Betrag von 490‘000 Franken eingeschlossen, der für die «Stadtentwicklung Frauenfeld 2030» vorgesehen ist. Dieser Betrag wird zur Arealentwicklung des Gebiets östlich des Murg-Bogens ohnehin aufgewendet werden müssen. Damit reduziert sich der «wahre» Anteil der Stadt Frauenfeld an den Agro Food Innovation Park auf 710‘000 Franken.
Von 2016 bis 2018 sollen die Pläne weiterentwickelt, etappenweise notwendige Strukturen und Infrastrukturen geschaffen, ein Netzwerk von Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie Bildungskooperationen mit Hochschulen aufgebaut, Kooperationen vermittelt, Serviceleistungen und Beratungen angeboten, Veranstaltungen durchgeführt, erste Projekte verwirklicht, Ansiedlungen und Start-ups gefördert sowie die längerfristige Finanzierung gesichert werden. Im Rahmen dieser Vorbereitungsarbeiten wurden auch drei sogenannte Flagship-Projekte definiert. Dabei handelt es sich jeweils um ein Projekt aus der Landwirtschaft (Digitalisierung), der Ernährungswirtschaft (Wellbeing) und aus dem Bildungsbereich. Durch die bewusst gewählte Aktualität der Trendfelder werden sich diese über die Zeit verändern und entsprechend angepasst, ergänzt und / oder ersetzt werden. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei der Gestaltung des Agro Food Innovation Parks einzubringen und an den Projekten mitzuarbeiten. Anlässlich unserer nächster Tagung vom Februar 2016 werden wir über den aktuellen Stand dieser Projekte berichten.

Geschäftsstelle und Verein als rechtliche Trägerschaft

Als rechtliche Trägerschaft des Agro Food Innovation Parks sollen der Kanton Thurgau, die Stadt Frauenfeld und allenfalls weitere Partner für die Pilotphase einen Verein gründen, dessen Vorstand für den Aufbau die strategischen Vorgaben setzt, deren Einhaltung überwacht (Controlling und Qualitätssicherung) und Verträge abschliesst. Für die operative Umsetzung soll eine Geschäftsstelle mit drei Bereichen («Netzwerke, Kooperationen und Services», «Projekte und Bildung» sowie «Immobilien und Infrastruktur») geschaffen werden. Vorgesehen ist, den Verein in der definitiven Organisationsstruktur ab 2019 in eine Stiftung zu überführen.

 

Agro Food Innovation Park – Das Wichtigste zum Ausdrucken

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