Grosser Rat sagt Ja zum Kredit für den Innovationspark

MICHÈLE VATERLAUS in der Thurgauer Zeitung vom 3.12.2015:

WEINFELDEN. Zu wenig Fleisch am Knochen. Nicht die Angelegenheit der öffentlichen Hand. Ein suspektes Projekt. Das waren die Voten, die gestern an der Grossratssitzung gegen den Kredit von 2,55 Millionen Franken für den Agro Food Innovation Park (Afip) eingebracht wurden. Die «Charmeoffensive» zweier ETH-Professoren, die zwei Tage zuvor ihre Unterstützung für das Projekt in einem Brief zusicherten, mache die Sache nicht überzeugender, sagte SP-Kantonsrat Peter Dransfeld (Ermatingen).

ETH im Thurgau

Aufgrund der negativen Voten zweifelte Kantonsrat Walter Schönholzer (FDP, Neukirch a. d. Thur) schon an der Innovations-fähigkeit des Grossen Rates: «Das Risiko ist kalkulierbar. Man muss den Projektverantwortlichen nur auf die Finger schauen.» Euphorisch zeigte sich Hanspeter Wägeli, (SVP, Buch b. Frauenfeld): «Die ETH eröffnet einen Standort im Thurgau.»
Regierungsrat Kaspar Schläpfer hatte Verständnis für die Skepsis gegenüber dem Afip, denn das Projekt sei kein alltägliches. «Eine 100prozentige Garantie gibt es hier nicht. Das ist nicht wie bei Bauprojekten», sagte er. Doch der Regierungsrat sei überzeugt, dass das Projekt gut vorbereitet sei und gelingen könne. Ein Controlling sei vorgesehen und: «Es ist eine gute Chance, im Thurgau aktiv zu werden.» Die Skeptiker blieben am Schluss in der Minderheit. Mit 79 Ja zu 29 Nein hiess der Grosse Rat den Kredit gut. Das Geld wird auf der zweiten Tranche des TKB-Erlöses genommen.

Warten auf Frauenfeld

Das Geld wird jedoch noch nicht definitiv ausbezahlt. Erst muss das Frauenfelder Stimm-volk noch einen Kredit von 1,2 Millionen Franken für das Projekt gutheissen.

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